Branntkalk

yippy
von yippy
4 min
22.12.2017 18:36:59

Herstellung

Branntkalk ist im Gründe eine Verbindung von Calium. Tiere und Pflanzen besitzen den wichtigen Baustein. Auch Menschen haben einen hohen Anteil an Calcium. Das Element für die Kräftigung von Zähnen und Knochen zuständig. Calcium ist bei den Pflanzen ein wichtiger Bestandteil für die Zellwände. In der Natur kommt Calcium in Gesteinsarten vor. Das Calciumcarbonat ist im Grunde die Basis des Kalkdüngers.

Wirkung

Der Einsatz von Branntkalk neutralisiert die Bodensäure und verhindert eine Bodenversauerung. Außerdem wird durch Branntkalk Ton verbunden und die Aktivitäten der Mikroorganismen werden gefördert. Die Inhaltsstoffe des Kalks sind wichtige Nährstoffe, die von den Pflanzen gut ausgenommen werden.

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Branntkalk als Düngemittel

Branntkalk kann als Düngemittel eingesetzt werden. Wegen der verheerenden Wirkung auf die Pflanzen liegt der ideale Zeitpunkt im Winter, wenn die Pflanzen nicht vorhanden sind. Branntkalk kann perfekt in den Komposthaufen eingearbeitet werden.

Zwischen den ganzen Bioabfällen bietet sich eine Lage Branntkalk an. Er sorgt für die Vernichtung von Schädlingen und Unkrautsamen. Viele Krankheitserreger werden ebenfalls durch den speziellen Kalk abgetötet.

Vorsicht mit anderen Düngemitteln

Ein Zusammentreffen von Branntkalk und anderen Düngemitteln ist nicht ratsam. Gerade Mist, Gülle und Guano, zusammen mit Branntkalk können zur Entstehung von Ammoniak führen. Das Ammoniak wird an die Luft weitergegeben und hat einen stechenden Geruch.

Branntkalk als Schneckenabwehr

Branntkalk wird für die Abwehr von Schnecken verwendet. Dazu muss ein sogenannter Sperrstreifen im Garten gelegt werden. Der Sperrstreifen braucht nur etwa 8- 10cm breit sein. Allerdings dürfen keine kleinen Löcher entstehen. Der Branntkalk sollte um jedes Beet gelegt werden, damit die Schnecken keine Möglichkeit bekommen, die gut duftenden und wohlschmeckenden Pflanzen zu erreichen.

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Vorsichtsmaßnahmen bei Branntkalk

Wenn Branntkalk im Garten eingesetzt wird müssen Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden.

  1. Den Staub des Branntkalks nicht einatmen. Eine Atemmaske ist dafür bestens geeignet.
  2. Branntkalk sollte nicht in die Augen gelangen. Eine Schutzbrille ist perfekt.
  3. Handschuhe tragen. Calciumoxid ist sehr ätzend und kann zu Verbrennungen auf der Haut führen. Sofort einen Arzt aufsuchen.
  4. Nicht zu viel Branntkalk nehmen, um dem Boden nicht zu schaden.
  5. Der Kalk muss gut in den Boden eingearbeitet werden.
  6. Nicht alles auf einer Stelle verteilen.

Bodenanalyse: Kalkgehalt für den Einsatz von Branntkalk

Um Branntkalk in den richtigen Mengen auf den Boden zu geben, muss vorab der Kalkgehalt ermittelt werden. Idealerweise gibt es einige Bodenlabore, die eine genaue Analyse durchführen können. Zur ersten Einschätzung reicht aber ein handelsübliches Testset, das im Gartenfachhandel erstanden werden kann. Eine teure Möglichkeit ist ein elektrisches pH-Messgerät.

Das Ergebnis ist aber nicht immer aussagekräftig, denn es gibt nur Informationen zum Kalk- und Säuregehalt. Bei Lehmböden sind die Testergebnisse ungenau, denn Lehmböden besitzen eine Pufferwirkung. Im Grunde kann bei diesen Böden der Säuregehalt viel höher sein.

pH-Wert und Bodenarten

Jeder Boden sollte einen bestimmten pH-Wert aufweisen. Eine kleine Übersicht gibt es hier

  • Lehm- und Lössböden: pH-Wert 7
  • sandige Lehmböden: pH-Wert 6
  • reine Sandböden: pH-Wert 5,5
  • Rasen und Stauden: pH-Wert 0,5 weniger

Richtlinien zur Düngung

GartenbodenIm Prinzip sollte eine Kalkdüngung nur nach einer genauen Bodenuntersuchung durchgeführt werden. Allerdings kann eine Erhaltungskalkung durchgeführt werden, wenn der pH-Wert leicht unterschritten wird. Im Grunde wird bei der Erhaltungskalkung nur der Kalk ersetzt, der durch Auswaschung und Pflanzenaufnahme nicht mehr im Boden vorhanden ist.

150G Kalk alle drei Jahre sollte für einen Quadratmeter reichen, um den pH-Wert im Boden dauerhaft stabil zu halten. Sollte der pH-Wert im Boden deutlich geringer sein als normal, dann können Sie auch 250g einsetzen. Bei Lehmböden wird auf die doppelte Menge gesetzt. Allerdings muss die Behandlung auf 2x im Jahr gesetzt werden.

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Formen von Branntkalk

Branntkalk wird in verschiedenen Formen angeboten, gekörnt oder als Mehl.

Gartenkalk

Der Gartenkalk ist gemahlen und schwer löslich. Er besitzt einen geringen Anteil von Magnesium. Er wird für leicht bis mittlere Boden verwendet und kommt im Winter und im Herbst zum Einsatz. Die Wirkung des Gartenkalks entfaltet sich langsam und recht schonend. Geeignet ist der Gartenkalk für Pflanzen, die einen hohen Magnesiumbedarf haben. Die Verwendung sollte aber nie mehr als bei 10% liegen.

Löschkalk

Der Löschkalk ist ein Desinfektions- und Düngemittel, das schon seit Jahrtausenden eingesetzt wird. Gerade Obstbauern setzen heute immer mehr auf Löschkalk. Bei einem Feuerbrand müssen die Pflanzen zurückgeschnitten werden, es muss eine Behandlung mit dem Bunsenbrenner erfolgen und anschließend wird mit Löschkalk vorgebeugt. Löschkalk entsteht durch Branntkalk und die Zugabe von Wasser.

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Überwiegend zum Einsatz kommt Löschkalk in der Landwirtschaft. Schwere Böden werden mit Löschkalk behandelt. Löschkalk ist nicht für den Hausgarten geeignet.

Gesteinsmehl

Verschiedene Spurenelemente, Magnesium, Kalium und kohlensaures Kalk befinden sich in den Gesteinsmehlen. Die Zusammensetzung kann durch das Ausgangsgestein und dessen Herkunft stark variieren. Damit Gesteinsmehl eingesetzt werden kann, müssen Mikroorganismen die Nährstoffe erst mal pflanzenverfügbar machen. Idealerweise können Sie den Kompost mit Gesteinsmehl anreichern. Sie ersparen sich so die direkte Kalkung.

Kalkmergel

70% Kalk und 30% Ton werden zu Kalkmergel. Die Speicherfähigkeit von Sandböden kann mit der Zugabe von Kalkmergel entschieden verbessert werden. Die Mischung wirkt nachhaltig und langsam. Der Boden wird langsam stabilisiert.

Algenkalk

Der Algenkalk ist eine Korallenablagerung aus Rot-Algen. Sie bestehen aus 80% kohlensaurem Kalk und einem hohen Anteil an Magnesium. Zudem sind sie reicht an Bor oder Mangan, also einigen wichtigen Spurenelementen. Idealerweise wird Algenkalk in der Vegetationszeit verarbeitet, damit die Pflanzen die Inhaltsstoffe perfekt verwerten können.