Online Arbeiten: Creative Assets im Internet verkaufen

5 min
09.12.2023 00:00:00

Online Arbeiten: Creative Assets wie Fotos, Musik, Kunst oder Designs im Internet verkaufen

Genau wie bei anderen digitalen Produkten – E-Books und Onlinekurse sowie Software – kannst du auch mit Creative Assets deine Arbeitszeit von der Entlohnung entkoppeln. Du erstellst heute ein Angebot, das du zukünftig über automatisierte Verkaufsprozesse anbietest. Vielleicht hast du als Fotograf, Designer oder Künstler etwas in der Schublade, das du verkaufen kannst. Auf Marktplätzen für Kreative ist Platz für Fotos, Designvorlagen, Kunstwerke und Musik. Diese schöpferischen Werte werden einmal erstellt und dann über Lizenzgebühren vertrieben. Unabhängig von den Marktplätzen lässt du dich als Kreativer bei Patreon von deinen Fans unterstützen. Geeignet ist die Community-Plattform unter anderem für Podcaster, Autoren, Musiker, Entertainer und Künstler. Fans deiner Arbeit entlohnen diese mit einer Art monatlichen Mitgliedschaftsgebühr. Um damit wirklich ein volles Einkommen zu verdienen, braucht es allerdings Fließbandarbeit. Deine Provision pro heruntergeladenes Bild oder einer Schriftart liegt bei ein paar Euro. Du musst dir als Anbieter also entweder einen Namen machen oder auf Masse neue Kreationen produzieren.
Vorteile: Der große Vorteil bei diesem Geschäftsmodell ist, dass die Plattformen das Marketing für dich übernehmen. Du lädst das T-Shirt-Design oder den Song hoch und wartest ab. Je bessere Bewertungen du von Käufern bekommst, desto mehr Interessenten sehen dein Angebot. So entsteht eine Aufwärtsspirale, die zu einem One-Hit-Wonder führen kann.
  • Nutzung von Plattformen mit eigener Reichweite, wodurch du keinen Vertrieb und kein Marketing machen musst
  • Gute Möglichkeit, um bereits bestehende kreative Werte zu Geld zu machen
  • Durch das Lizenzmodell kann eine Kreation beliebig oft verkauft werden
Nachteile: Die großen Nachteile dieser Plattformen sind zum einen die Gebühren, die vom Verkaufspreis abgehen und zum anderen die Abhängigkeit. Sobald es Änderungen in den AGB oder Funktionen des Anbieters gibt, gefährdet das dein Geschäftsmodell. Mittelfristig solltest du deshalb eine eigene Webpräsenz mit Shopsystem aufbauen, über die du deine Werke vertreibst. Dann lässt du beides parallel laufen, bis du genügend Besucher auf der Seite hast, woraufhin du den Verkauf auf dem Marktplatz einstellst. Damit sicherst du dir langfristig höhere Gewinnmargen und Unabhängigkeit.
  • Abhängigkeit von Marktplätzen für Kreatives
  • Hohe Verkaufsgebühren, die vom Umsatz abgehen
  • Kontinuierlicher Support-Aufwand nach der Erstellung der Anwendung
  • Verkauf auf Masse oder One-Hit-Wonder nötig, um ein volles Einkommen zu verdienen
 

Erste Schritte für Creative Assets

Je nachdem, ob es sich bei deinen Creative Assets um Fotos, Musik, Designs oder andere Dinge handelt, unterscheiden sich die ersten Schritte natürlich. Deshalb gehen wir einzeln auf die verschiedenen Möglichkeiten ein. An dieser Stelle nur in aller Kürze das exemplarische Vorgehen beim Verkauf von schöpferischen Werten.
  1. Kategorie: Entscheide dich für ein Format und spezialisiere dich auf einen konkreten Bereich innerhalb eines Genres.
  2. Kreieren: Fertige in einem standardisierten Prozess die Designs, Bilder oder Musik an, die du später zum Verkauf anbieten möchtest.
  3. Plattform: Suche dir einen oder mehrere Marktplätze, bei denen du ein Konto für den Vertrieb deiner Kreationen eröffnest.
  4. Einrichten: Erstelle ein Profil, richte den Shop ein und lade deine Werke mit aussagekräftigen Beschreibungen hoch.
  5. Verkaufen: Bewerbe deine Angebote in sozialen Netzwerken und mit Werbeanzeigen. Starte parallel dazu eine eigene Seite.

Stockfotos

Statt eigene Fotografen zu beauftragen, suchen Blogger, Unternehmer oder Journalisten nach Stockfotos. Diese werden in Fotobörsen gegen eine Gebühr zum Download bereitgestellt. Deine Chance, um alte Reisefotos oder neue Aufnahmen aus dem Studio anzubieten. Du bekommst eine Lizenzgebühr von 25 – 50 % vom Verkaufspreis. Der große Vorteil ist, dass du außer hochwertigen Bildern keine Einstiegsbarrieren hast. Du musst noch nicht einmal selbst Marketing betreiben. Aber um wirklich davon leben zu können, brauchst du ein Portfolio mit tausenden Fotos, das du kontinuierlich erweiterst. Was du benötigst, sind eine Kamera, mit der du technisch saubere Fotos schießen kannst und ein Auge für Bildkomposition und Motive. Zum Verkauf gibt es große Stockfotobörsen wie GettyImages, Shutterstock oder 123rf , aber auch spezielle Agenturen, die nach Bildern in konkreten Kategorien suchen. Vergleiche die Auszahlungsmodalitäten und den Wettbewerb bei verschiedenen Anbietern. Beachte dabei die Qualitätsanforderungen und die rechtlichen Fallstricke. Du musst dir beispielsweise von allen Menschen, die auf deinen Aufnahmen zu sehen sind, eine schriftliche Veröffentlichungsfreigabe geben lassen. Ohne diesen Model-Vertrag akzeptieren Börsen die Fotos nicht. Bevor du die Bilder auf eine Stockfotoseite stellst, bearbeitest du diese und versiehst sie mit Tags. Die Schlagwörter sind essentiell, denn erst dadurch werden deine Fotos über die Suche auffindbar. In der Regel stehen dir 50 Tags zur Verfügung. Zur schnelleren Fotobearbeitung nutzt du Anwendungen wie Stocksubmitter, womit du auch auf mehrere Portale gleichzeitig hochladen kannst. Nach dem Upload der Fotos wählst du eine Kategorie aus, erstellst einen aussagekräftigen Titel und eine Kurzbeschreibung, in der du die wichtigsten Schlagwörter unterbringst. Eine weitere Möglichkeit ist es, aus den besten Bildern Produkte wie Fotokalender zu machen. Oder du verkaufst die Aufnahmen mit Pictrs in einem eigenen Shop.  

Designelemente

Viele Menschen suchen nach Vorlagen für ihre Visitenkarte, das bedruckte T-Shirt oder eine Schriftart für ihre Website. Genau dieses Bedürfnis erfüllst du, indem du deine vorhandenen Designvorlagen zum Verkauf anbietest. Oder du spezialisierst dich auf einen Bereich, für den du über einen möglichst standardisierten Prozess massenweise neue Designs auf Marktplätze hochlädst. Sehr große Plattformen für Kreatives sind Etsy und Creative Market. Dort erstellst du ein kostenloses Konto mit eigenem Online-Shop und lädst deine Designs hoch. Hier ein paar Beispiele für Designelemente, die du zum Verkauf anbieten kannst:
  • Grafiken wie Icons, Muster oder Produkt-Mockups.
  • Vorlagen für Visitenkarten, Einladungen, Logos oder Präsentationen.
  • T-Shirt-Designs bei Zazzle oder Spreadshirt.
  • Themes für WordPress, Tumblr oder Magento.
  • Schriftarten in allen Kategorien von Sans Serif bis Symbole bei My Fonts.
 

Kunstwerke

Für Gemälde, Mosaiks, Skulpturen, Schnitzereien und sogar Comics gibt es Plattformen wie ArtWeb oder Kunst Online. Diese Marktplätze helfen „starving artists" dabei, von Kunden gefunden zu werden. Du lädst ein hochauflösendes Foto deines künstlerischen Schaffens hoch und versiehst es mit einem Preis. Auch hier geht es wieder darum, ein Profil aufzubauen. Je mehr Anhänger du hast, desto mehr kannst du für deine Kunstwerke verlangen. Letztendlich bezahlen Käufer nicht nur die Kreation, sondern die emotionale Verbindung, die diese mit dir als Person hat. Um die Beziehung zu verstärken, veranstaltest du Ausstellungen und hältst Fans über eine E-Mail-Liste, Instagram oder YouTube auf dem Laufenden. Der Verkauf von digitalen Bildern über Lizenzgebühren ist problemlos. Es gibt sogar Anbieter, die dein Werk auf Canvas drucken und verschicken. Schwieriger wird es mit analoger Kunst, die irgendwie zum Käufer gelangen muss. Abhängig von Bestellmenge und -wert kannst du den Versand selbst übernehmen oder übergibst deine Kreationen einem Fulfillment-Dienstleister, der gegen eine Gebühr die komplette Abwicklung übernimmt.  

Musik

Es wäre doch schade, wenn deine Songs ungehört bleiben. Die Audiodatei versiehst du mit Metadaten zum Songtitel und Urheber, lässt dir ein Cover erstellen und suchst einen Anbieter, der Musik vertreibt. Die bekanntesten Musikplattformen sind iTunes, Amazon, Spotify und Google Play. Diese machen allerdings keine Verträge mit unabhängigen Künstlern. Entweder du versuchst, einen Plattenvertrag zu bekommen, oder bezahlst für ein digitales Musiklabel wie recordJet, um damit bei iTunes & Co aufgenommen zu werden. Bei kleineren Verkäufern wie SongCast, Tunecore oder CD Baby brauchst du kein Label, sondern schließt direkt Verträge mit den Anbietern ab. Für gewöhnlich beinhaltet die Verkaufsgebühr einen Einmalbeitrag von ein paar Euro und eine prozentuale Beteiligung um die 10 %. Eine andere Möglichkeit ist es, Lieder über YouTube oder Spotify kostenlos anzubieten, um an den Werbeeinnahmen der Plattformen mitzuverdienen. Zusätzlich dazu solltest du unbedingt eine Website unter deinem Künstlernamen erstellen. Mit einem Shopsystem kannst du dort selbst Musik vertreiben und Fans über einen Newsletter auf dem Laufenden halten.
 

12 Ideen für Creative Assets

  • Schriftarten auf MyFonts verkaufen
  • Urlaubsbilder auf Stockfotobörsen hochladen
  • Soundeffekte auf Soundarchiv anbieten
  • Stockfoto-Nahaufnahmen von Insekten
  • T-Shirts für deine Region designen
  • Vorlagen für Hochzeitseinladungen
  • 360-Grad-Aufnahmen für Wandtapeten
  • Gartenlampen aus recycelten Bierdosen
  • Website-Icons für Astrologen
  • Designvorlagen für Buchcover
  • Selbstgemalte Porträts nach Fotovorlage
  • Jutebeutel mit aufgedruckten Gedichten
 
 

Weiterführende Ressourcen

  Hat dich dieser Beitrag angesprochen? Es ist der neunte Teil einer Artikelserie zu ortsunabhängigen Geschäftsmodellen. Neben dem Verkauf von Creative Assets gibt es natürlich noch viele weitere Möglichkeiten, um online zu arbeiten. Alle zwei Wochen erscheint ein neuer Artikel zu dieser Reihe.