Ursachen einer erektilen Dysfunktion

Die Ursachen für eine erektile Dysfunktion können sehr unterschiedlich sein. In Deutschland leiden ca. 6 Millionen Männer unter Erektionsstörungen, das sind ca. 20 Prozent der Männer, Tendenz steigend. Das liegt unter anderem daran, dass immer mehr Nebenerkrankungen auftreten. Eine erektile Dysfunktion kann eine Begleiterscheinung von Erkrankungen wie Diabetes oder Adipositas, besser bekannt als Fettleibigkeit sein. Auch Fehlbildungen oder Veränderungen in Folge von operativen Eingriffen können ebenso wie psychische Erkrankungen Auslöser für Erektionsstörungen sein.

Bei jungen Männern überwiegen die psychischen Probleme, während man bei älteren Männern von physischen Erkrankungen als Ursache ausgeht.

Organische Ursachen einer erektilen Dysfunktion

Treten Erektionsstörungen auf, sollten man die Ursach ein jedem Fall abklären lassen. Eine erektile Dysfunktion kann ein Anzeichen für eine schwere Gefäßerkrankung sein. Die Penisgefäße sind mit die sensibelsten Blutgefäße im ganzen Körper. Tritt hier eine Durchblutungsstörung auf, kann man davon ausgehen, dass es einige Jahre später zu Probleme am Herzen oder am Kopf, in Form eines Schlaganfalls, kommen kann. Eine Erektionsstörung aufgrund von Durchblutungsstörungen kann also auch ein Frühwarnsystem für Gefäßerkrankungen sein. Wird dieses Frühwarnsystem ernst genommen, kann es den Mann davor bewahren, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu bekommen.

Eine Erektionsstörung als Begleiterscheinung von Adipositas oder Diabetes gilt immer häufiger als Ursache und wird von Betroffenen leider viel zu selten abgeklärt. Über einen langen Zeitraum kommt es bei diesen Erkrankungen zu Veränderungen im Penisgewebe, was langfristig zu Erektionsstörungen führen kann. Durch eine fachgerechte Behandlung haben Patienten dabei eine gute Chance die Erektionsprobleme in den Griff zu bekommen.

Weitere organische Ursachen können sein

  • Bluthochdruck
  • Erkrankungen der Herzgefäße
  • Arterienverkalkung
  • Diabetes mellitus
  • Leber- und Nierenleiden
  • Schilddrüsenfehlfunktionen
  • Multiple Sklerose
  • Schlaganfall
  • Rückenmarkserkrankungen
  • Testosteronmangel
  • Verletzungen an der Wirbelsäule
  • Operationen
  • Adipositas (Fettleibigkeit)
  • Nikotinkonsum
  • Alkoholmissbrauch
  • Drogen

Erkrankungen der Blutgefäße sind mit weit über 30 % eine der Hauptursachen für Erektionsstörungen, gefolgt von Diabetes, die in ca. 25 % der Fälle die Ursache ist. Laut amerikanischen Untersuchungen sollen Diabetiker ein dreimal so hohes Risiko haben, an einer Erektionsstörung zu erkranken. Auch Verletzungen an der Wirbelsäule und neurogene Erkrankungen können ebenso für eine erektile Dysfunktion sorgen, wie Operationen am Becken, Medikamente, hormonelle Störungen und Drogenmissbrauch.

Psychische Ursachen einer erektilen Dysfunktion

Die psychischen Ursachen können sehr individuell sein und mit dem persönlichen Schicksal eines Menschen zu tun haben. Probleme in der Partnerschaft können häufig der Auslöser für eine erektile Dysfunktion sein. Dazu zählen der Mangel an Nähe, mangelnde Kommunikation über Gefühle, ewiges herumnörgeln am Partner, Krankheiten des Partners, allgemeine Unzufriedenheit in der Beziehung und Eifersucht. Auch Menschen, die unter Versagensängsten leiden, können eine Erektionsstörung entwickeln. Ein weiterer Risikofaktor sind Stress und Angst am Arbeitsplatz. Auch der Verlust eines Partner oder eines geliebten Menschen kann für eine Erektionsstörung verantwortlich sein oder traumatische sexuelle Erfahrungen.

Medikamente als Auslöser für Erektionsstörungen

Medikamente sind zwar auf der einen Seite ein Segen, da man unzählige Krankheiten behandeln und das Leben in vielfacher Weise damit erleichtern kann. Leider haben viele Medikamente aber auch unerwünschte Nebenwirkungen, die vielfach in Kauf genommen werden müssen. Einige Medikamente haben Erektionsstörungen als unangenehme Begleiterscheinung. Bei einigen Herz-Kreislauf-Medikamenten und Psychofarmaka weiß man, dass sie ggf. Erektionsstörungen auslösen können. Dazu gehören

  • Mittel zur Blutdrucksenkung,
  • harntreibende Medikamente,
  • Medikamente zur Behandlung von Herz-Rhythmusstörungen und
  • Medikamente zur Steigerung der Herzleistung.

Auch Antidepressiva, Beruhigungsmittel und Neuroleptika begünstigen in einigen Fällen das Auftreten von Erektionsstörungen.

Besteht der Verdacht, dass ein Medikament die Ursache der erektilen Dysfunktion ist, kann man in vielen Fällen durch Absetzten des verantwortlichen Medikamentes das Problem beheben.

Welche Ursache auch immer Schuld an der Erektionsstörung sein mag – der Leidensdruck der Betroffenen ist enorm und die Hemmschwelle, sich mit den Problemen jemandem anzuvertrauen extrem hoch. Betroffenen sei jedoch dazu geraten, sich möglichst früh medizinische Hilfe zu holen, denn in vielen Fällen kann man mit einer gezielten Behandlung die Erektionsstörung beseitigen.