CBD

CBD bei Epilepsie

5 min
03.02.2024 15:45:00

Dabei kann sich ein vielfältiges Erscheinungsbild äußern. Mediziner verwenden daher häufig den Begriff Epilepsien anstatt Epilepsie. Die willkürlichen Anfälle, bei denen sich Zuckungen und Krämpfe auf den ganzen Körper ausbreiten können, belasten Betroffene stark. Nicht immer helfen entsprechende Medikamente die epileptischen Anfälle zu verhindern. Der Extrakt aus der Hanfpflanze Cannabidiol (CBD) soll krampflösende Eigen­schaften besitzen. Aus diesem Grund wird er auch von Menschen mit Epilepsie zunehmend angefragt.

  • In verschiedenen Darreichungs­formen anwendbar
  • Reduziert Stress und sorgt für innere Ruhe und Entspannung
  • Sollte nur in Absprache mit einem Arzt angewendet werden

Die Erkrankung kommt in jedem Lebensalter vor. Sie tritt jedoch gehäuft in den ersten Lebensjahren oder nach dem 60. Lebensjahr auf. Der Verdacht auf Epilepsien besteht dann, wenn wiederholt epileptische Anfälle auftreten oder die Untersuchungsbefunde nahelegen, dass weitere Anfälle wahrscheinlich sind. Schätzungen zufolge erleidet 5 % der Gesellschaft einmal im Leben einen epileptischen Anfall. Ein einzelner epileptischer Anfall, der beispielsweise durch starken Alkoholkonsum, hohes Fieber oder Übermüdung auftritt, reicht allerdings nicht aus, um die Diagnose Epilepsie zu stellen.

CBD gegen Epilepsie

Bei CBD, auch Cannabidiol genannt, handelt es sich um einen Extrakt aus der Hanfpflanze. Im Gegensatz zu dem Cannabinoid THC wirkt es aber nicht berauschend. Die Hanfpflanze wird bereits seit Jahrtausenden eingesetzt, um vielfältige Beschwerden zu behandeln. Das Gewächs vereint Vitamine, Ballaststoffe, Proteine, Mineralstoffe und Fettsäuren.

Dieser wertvolle Mix wird durch folgende Substanzen abgerundet:

  • Terpene
  • Cannabinol
  • Cannabigerol
  • Flavonoide
  • Cannabichromen
Insbesondere Cannabidiol steht wiederholt im Mittelpunkt von Studien. Das Interesse der Forscher beruht auf dem Umstand, dass die Substanz bereits in vielen Versuchen an Tieren und Menschen interessantes Wirkpotenzial gezeigt hat. Die positiven Eigenschaften des Pflanzenextrakts könnten auch für Menschen mit Epilepsie von Bedeutung sein. Vor allem die krampflösenden Eigenschaften, die CBD nachgesagt werden, könnten womöglich Linderung verschaffen.

Wie könnte der Pflanzenextrakt wirken?

Medikamente gegen Epilepsie bringen nicht immer die erhoffte Wirkung. Viele Menschen schauen sich dann nach Alternativen um. Der­zeit wird intensiv erforscht, ob CBD Epilepsie-Patienten helfen könnte. Ein möglicher Ansatzpunkt ist das sogenannte Endo­can­na­bi­no­id-System, das jeder Mensch besitzt. CBD soll an die zugehörigen Rezeptoren (CB 1 und CB 2) andocken und so seine positiven Eigen­schaf­ten entfalten. Noch ist nicht ganz klar, welche Bedeutung dem Endocannabinoid-System zukommt. Forscher nehmen an, dass mit dem komplexen System Körperfunktionen und Botenstoffe beeinflusst werden.

Erste Studien legen den Schluss nahe, dass CBD fol­gende Eigenschaften besitzt

  • beruhigend
  • angstlösend
  • schmerzlindernd
  • entzündungshemmend
Häufig wird angeführt, dass CBD krampflösend wirkt, was insbesondere für Menschen mit Epilepsie interessant ist. Einige Erfah­rungs­be­richte geben Hinweise darauf, dass mit dem Extrakt aus der Hanfpflanze die Häufigkeit der Anfälle reduziert werden kann. Noch ist die krampflösende Wirkung von CBD aber nicht vollständig untersucht.

Aber wie könnte CBD bei Epilepsie wirken? Ein möglicher Erklärungsansatz ist, dass CBD womöglich Rezeptoren im Gehirn modellieren kann, denen die Kontrolle verschiedener Gehirnaktivitäten zukommt. Darüber hinaus wird vermutet, dass CBD durch seine positiven Eigenschaften die Entzündungen im Nervengewebe lindern kann, die mit Epilepsie verbunden sind. Nicht zuletzt besagt eine Theorie, dass CBD die Aktivität von GABA (einem Neurotransmitter) im Gehirn verbessert. Dadurch soll es gelingen, die elektrische Aktivität im Gehirn zu vermindern. Wirk- oder Heilversprechen dürfen im Zusammenhang mit freiverkäuflichem CBD aber nicht getätigt werden.

CBD Studien über Epilepsie – ist Cannabidiol ein wirksames Mittel?

CBD hat auch heute noch mit Vorurteilen zu kämpfen, da die Substanz aus der Hanfpflanze extrahiert wird. Dadurch, dass Cannabis einen schweren Stand in der Gesellschaft hatte, wurde die wissenschaftliche Forschung erst in den Siebzigerjahren richtig angekurbelt. Mitt­ler­weile können wir auf recht verlässliche Ergebnisse aus Versuchen an Tieren und Zellkulturen zurückgreifen. Die Studienlage mit Blick auf den Menschen ist immer noch recht dünn. Vereinzelte Untersuchungen geben allerdings Hinweise darauf, dass CBD eine Rolle für Epilepsie-Patienten spielen könnte.

Eine wissenschaftliche Untersuchung aus dem Jahr 2017 hat sich der Frage gewidmet, wie CBD sich auf die Epilepsie auswirken kann. Daran nahmen Patienten teil, die unter dem sogenannten Dravet-Syndrom litten. Dabei handelt es sich um eine seltene aber schwere Form von Epilepsie, bei der auch Arzneimittel nur selten zur Anfallsfreiheit führen. Die Probanden erhielten entweder 20 mg CBD pro Kilogramm Körpergewicht oder ein Placebo (Scheinmedikament).

Als Ergebnis konnten die Forscher festhalten, dass in der CBD-Gruppe die durchschnittliche Häufigkeit der Krampfanfälle von 12,4 auf 5,9 abgesunken ist. Zum Vergleich: In der Placebogruppe sank die Anfallshäufigkeit lediglich von 14,9 auf 14,1. Darüber hinaus waren 5 % der Probanden anfallsfrei. Das konnte keiner der Studienteilnehmer von sich behaupten, der ein Placebo eingenommen hatte. Zudem überprüften die Forscher mit einer speziellen Bewertungsskala, wie sich der Zustand der Teilnehmer darstellte. Bei denjenigen Probanden, die CBD eingenommen haben, wurde mindestens eine Verbesserung einer Kategorie festgestellt.

In einer anderen wissenschaftlichen Untersuchung erhielten die Teilnehmer 200-300 mg CBD täglich oder ein Placebo. Unter acht Epileptikern verbesserte sich bei sieben unter der Einnahme von CBD der Krankheitszustand.

CBD gegen Epilepsie – kann das Öl auch Kindern helfen?

Eine Studie aus Israel legt den Schluss nahe, dass CBD auch Kindern mit epi­lep­tischen An­fällen helfen könnte. Die Wissen­schaftler geben an, dass CBD an­gereichertes Cannabis­extrakt bei Patienten mit re­fraktärer Epi­lepsie laut An­gaben der Eltern zur Ver­besserung der An­falls­häufigkeit beitragen kann.

Cannabis (CBD) bei Epilepsie: Erfahrungen

Wer nach Erfahrungsberichten zum Thema CBD und Epilepsie sucht, wird schnell fündig. Im Inter­net geben Patienten an, dass ihnen CBD Öl dabei geholfen hat, die An­falls­häufigkeit zu reduzieren. Auch die Auren, Absencen und die psychogenen Anfälle seinen mit CBD zurück­gegangen. Zudem berichten einige An­wender davon, dass sie ihren Schlaf und ihr Wohl­befinden optimieren konnten. Er­fah­rungs­berichte können jedoch lediglich sub­jektive Ein­drücke wider­spiegeln. Patienten mit Epilepsie sollten für sich selbst her­aus­finden, inwieweit ihnen CBD helfen kann.

CBD Dosierung bei Epilepsie

Die Substanz CBD kann mithilfe von verschiedenen Darreichungsformen eingenommen werden. Dazu gehören:

  • CBD Öl
  • CBD Kapseln
  • CBD Pastillen
  • CBD Tinkturen
  • CBD Lebensmittel
  • CBD Liquids
  • CBD Tee
  • CBD Cremes
  • CBD Globuli

CBD Öl ist unter Anwendern besonders beliebt. Ein Produkt mit einer guten Qualität überzeugt durch Reinheit und die Vermeidung von unerwünschten Zusatzstoffen. Die Einnahme von CBD Öl ist unproblematisch. Auch Menschen mit Schluckbeschwerden können die CBD Tropfen einfach in den Alltag einbinden.

Der wohl größte Vorteil von CBD Öl ist, dass eine individuelle Dosierung möglich ist. Das ist wichtig, da für Menschen mit Epilepsie keine allgemeingültige Dosierungsempfehlung existiert. Betroffene sollten sich deshalb an die für sie richtige Dosierung herantasten. Emp­feh­lenswert ist, zunächst mit wenigen Tropfen zu starten. So können mögliche Nebenwirkungen in Erfahrung gebracht werden. Zudem gelingt es damit, sich mit dem Produkt vertraut zu machen. Wird die geringe Menge gut vertragen, kann nach einer Woche die Dosierung erhöht werden, falls nötig.

Als Orientierungshilfe können 3 × 3 Tropfen (10-100mg) CBD Öl täglich dienen. Diese Angabe beruht auf Erfahrungen von Anwendern. Viele Anwender bevorzugen die Einnahme am Abend, damit sich etwaige Müdigkeits­erscheinungen nicht auf den Alltag auswirken.

Cannabidiol bei Epilepsien: Wie wird CBD am besten eingenommen?

Anwender sind am besten damit beraten, wenn sie CBD Öl sublingual anwenden. Dabei werden einige Tropfen unter die Zunge gegeben. Danach sollte 1-2 Minuten abgewartet werden, damit die Mundschleimhaut genügend Gelegenheit hat, die wertvollen Inhaltsstoffe aufzunehmen. Erst danach sollten die Produktreste heruntergeschluckt werden. Zudem ist es sinnvoll, etwa 20 Minuten auf Essen und Trinken zu verzichten.

Gibt es Nebenwirkungen bei CBD und Epilepsie-Patienten?

CBD ist ein Naturextrakt und gilt im Gegensatz zu vielen Epilepsiemedikamenten als nebenwirkungsarm. Trotzdem können auch hier Nebenwirkungen nicht ganz ausgeschlossen werden. So kann es zu Schläfrigkeit, Benommenheit und einem trockenen Mundgefühl kommen. Menschen mit einem niedrigen Blutdruck sollten zudem ihre Werte im Blick behalten, da CBD im Verdacht steht, den Blutdruck abzusenken.

CBD Öl bei Epilepsie: Wechselwirkungen

CBD kann körpereigene Enzyme beeinflussen, wodurch Medikamente stärker oder schwächer wirken können. Daher ist es wichtig, auf mögliche Wechselwirkungen zu achten. Wenn sich Pati­en­ten unsicher sind, ob CBD mit einge­nom­me­nen Medikamenten interagiert, kann der Arzt befragt werden.

Folgende Medikamente können mit CBD wechselwirken:

  • Säurehemmer
  • Gerinnungshemmer
  • Schmerzmittel
  • Neuroleptika

Nahrungsergänzungsmittel: Mögliche Wechselwirkungen

CBD fällt unter die Kategorie Nahrungsergänzungsmittel. Auch die Kom­bi­na­tion mehrerer Nahrungsergänzungsmittel kann zu unerwünschten Be­gleit­erscheinungen führen. Im Fall von CBD kann es dann zu einer erhöh­ten Schläfrigkeit kommen, die den Alltag belastet. Sicherheitshalber soll­te CBD nicht zeitgleich mit Produkten eingenommen werden, die fol­gen­de Inhaltsstoffe vereinen:

  • Katzenminze
  • Kava
  • Hopfen
  • L-Tryptophan
  • Johanniskraut
  • Melatonin
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