Metasystox

yippy
von yippy
3 min
28.02.2019 17:43:43

Einer der unangenehmsten Schädlinge ist die Blattlaus. Blattläuse lassen sich auf den Obst- und Zierhölzern nieder und sorgen dafür, dass Blätter und Triebe absterben Aus diesem Grund sollte der Gartenliebhaber auch bereits im Mai an die Bekämpfung von Blattläusen denken. Bis vor einigen Jahren war Metasystox zur Anwendung im Einsatz.

Das spezielle Pflanzenschutzmittel gegen Blattläuse ist mittlerweile aber vom Markt genommen, da es nicht nur Blattläuse vernichtete, sondern auch schädlich für die Bienen war. Um die Bienen zu schützen, wurden alle Bestände von Metasystox vernichtet.

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Was ist Metasystox: Inhaltsstoffe und Zusammensetzung

Das Pflanzenschutzmittel Metasystox enthielt 25% Oxydemetonmethyl. Bei Oxydemetonmethyl handelt es sich um ein Gemisch zu gleichen Teilen zweier isomerer chemischer Verbindungen. Dazu werden die Stoffgruppen der Sulfoxide und der Thiophosphorsäureester genommen.

Diese Verbindung beider als enthaltener Wirkstoff in Metasystox gilt als giftig und stark umweltgefährdend, weshalb sie trotz ihrer überzeugenden Wirkweise bei Befall durch Blattläuse, Blattflöhe oder auch Spinnmilben innerhalb der EU und der Schweiz in allen Arten von Pflanzenschutzmitteln nicht mehr zugelassen wird.

Metasystox: Wirkungsspektrum erklärt

Metasystox konnte in vielen Bereichen als systemisches Insektizid und Akarizid angewendet werden. Zu den Schädlingen, die mit dem Präparat bekämpft werden konnten, gehören saugende Insekten, Blattläuse, Sägewespen, Getreideblattläuse, Lärchenblasenfuß, Zikaden, Laub- und Nadelholzläuse, schwarze Bohnenläuse, Thrispen und die mehlige Kohlblattlaus.

Anwendung von Metasystox

Die Anwendung von Metasystox war identisch mit der Anwendung aller anderer Pflanzenschutzmittel. Auf jeder Verpackung standen alle wichtigen Informationen zur Anwendung.

  • Metasystox konnte sehr gut mit Wasser vermengt und in eine Sprühflasche gefüllt werden.
  • Mit Hilfe der Sprühflasche wurde das Mittel auf die befallenen Pflanzen gesprüht. Dabei musste gründlich vorgegangen werden.
  • Die Anwendung sollte idealerweise von unten nach oben durchgeführt werden, um alle Schädlinge zu treffen.

Allerdings durfte Metasystox nur einmal in einer Vegetationsperiode verwendet werden.

Das Präparat wurde vorzugsweise verwendet bei:

  • Kernobst (Pflaumen, Kirschen und Erdbeeren)
  • Kohlarten (Wirsing, Blumenkohl, Grünkohl, Kohlrabi und Weißkohl)
  • Zierpflanzen

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Metasystox: Heute völlig verboten?

Der Pflanzenschutzmittel Metasystox ist mittlerweile in der EU und der Schweiz verboten und darf weder verwendet noch verkauft werden. Laut Pflanzenschutzregister wurde das Präparat 1961 zugelassen und die Zulassung wurde am 21.11.2007 aufgehoben.

Bis zum 30.06.2018 durften die Restposten noch verkauft werden. Auch das Verbrauchen von Restbeständen war noch erlaubt. Mittlerweile sollten alle Restbestände aufgebraucht sein. Neue Präparate gibt es nicht mehr.

Wo kann man Metasystox kaufen?

Metasystox gab es nicht nur im Fachhandel zu kaufen, sondern auch im Internet. Das spezielle Pflanzenschutzmittel gegen Blattläuse war der Alleskönner im Garten. Das Präparat wurde in verschiedenen Mengen angeboten, von 200 bis hin zu 1.000 Gramm. Blumenläden, Internet und Baumärkte führten Metasystox im Handel – bis es verboten wurde, um die Bienenvölker vor der Vernichtung zu schützen. Heute gibt es das Präparat nirgendwo mehr zu kaufen. Auch eventuelle Restposten sind nicht mehr im Handel erhältlich.

Nacktschnecke-abwehr

Nebenwirkungen und Giftigkeit von Metasystox

Nicht nur für die Bienen ist Metasystox giftig. Auch für Menschen gibt es Nebenwirkungen. Der Mensch kann das Präparat über die Haut aufnehmen. Der feine Nebel, welcher auf die Pflanzen gesprüht wird, kann ohne entsprechenden Schutz direkt auf die Haut gelangen.

  • Da die Haut das größte Organ des Menschen ist, gelangt es bei ungeschütztem Hautkontakt schnell in den Blutkreislauf.
  • Von dort gelangt der Wirkstoff nicht nur in die Leber, sondern auch in alle anderen Organe.
  • Der Wirkstoff kann aber auch durch Einatmen oder Verschlucken aufgenommen werden.

In allen Fällen kommt es rasch zu Vergiftungserscheinungen. Die Art der Vergiftungserscheinungen hängen auch von der Art der Aufnahme ab. Bei der Aufnahme über die Haut kann es zu Hautreizungen wie roten Stellen oder ähnliches kommen.

Erste Hilfe

Bei Vergiftungserscheinungen sollten die betroffenen Hautstellen mit warmem Wasser gründlich gereinigt werden. Ideal ist auch die Verwendung von einem Seifenprodukt, um auch in die kleinsten Poren zu gelangen. Die Aufnahme durch Einatmen kann zu Problemen mit den Atemwegen führen.

Husten und Atembeschwerden können die Folge sein. Idealerweise sollte sofort ein Arzt konsultiert werden. Bei der oralen Aufnahme wie z.B. durch versehentliches Schlucken kann es zu schwerer Übelkeit und sogar zu Erbrechen kommen.

Erbrechen führt dazu, dass der Wirkstoff schnell aus dem Körper entfernt wird. Das Erbrechen ist eine natürliche Reaktion des Körpers. Sollten sich die Symptome bei allen versehentlichen Einnahmemethoden nicht bessern, dann sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Er weiß in jedem Fall, was bei einer Metasystox Vergiftung zu tun ist.

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Ersatz und Alternativen für Metasystox

Heute gibt es risikoarme Alternativen zu Metasystox. Bei den Pflanzenschutzmitteln werden diverse Unterschiede gemacht. Je nach Anwendungsbereich ist auch der Wirkstoff unterschiedlich.

  • Gegen Milben wirken Akarizide
  • Gegen Pilzerkrankungen wirken Fungizide
  • Gegen Unkraut wirken Herbizide
  • Gegen Insekten wirken Insektizide
  • Gegen Schnecken wirken Molluskizide
  • Gegen Nagetiere wirken Rodentizide

Gerade Insektizide kommen sehr häufig zum Einsatz und werden bei allen Arten von Insekten verwendet. Sie wirken gegen Blattläuse, Käfer und anderen  Insekten. Sie können auf Zier- und Nutzpflanzen angewendet werden. Im Handel gibt es eine große Auswahl an chemischen Insektiziden.

Natürliche Alternativen als Pflanzenschutzmittel

Aber auch in Sachen natürliche Insektizide gibt es heute viele Möglichkeiten. Die chemischen Insektizide wirken bei den Insekten auf das Nervensystem und werden von diesen beim Fressen oder Einatmen aufgenommen. Biologische Pflanzenschutzmittel sind beispielsweise Wasser-Milch-Gemische gegen Schädlinge oder der Brennnesselauszug gegen Blattläuse. Sie belasten die Pflanzen nicht so stark und sorgen trotzdem für einen insektenfreien Garten.

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