Pickel am Auge: Gerstenkörner loswerden
Ein Pickel im Auge – gibt es das überhaupt? Gemeint sind Pickel am Augenwinkel oder an den Lidrändern. Vom Arzt werden sie als Gerstenkorn (Hordoleum) oder Hagelkorn (Chalazion) bezeichnet, je nach der Stelle, an der sie auftreten und der Ursache. Sie sind nicht nur auffällig, sondern auch schmerzhaft und unangenehm. Im Zweifelsfalle solltest du sie immer beim Arzt behandeln lassen!
Ist das Gersten- oder Hagelkorn nicht allzu groß, kannst du es auch von alleine heilen lassen: Es wird sich nach etwa eine Woche von selbst „entleeren“ und verschwinden. Ist es besonders groß oder tritt es häufiger auf, solltest du Dir auf alle Fälle ärztlichen Rat holen.
Woran erkennst du ein Gersten- oder Hagelkorn?
Ein Gerstenkorn zeigt sich zuerst als roter Knubbel auf dem Augenlid oder im Augenwinkel. Dieser schwillt an und reagiert empfindlich auf Druck oder spannt spürbar. Nach kurzer Zeit ist erkennbar, dass der entzündete Knoten mit Eiter gefüllt ist. Er spannt und kann wehtun. Innerhalb einer Woche sollte das Gerstenkorn wieder abheilen – tut es das nicht, geh zum Arzt. Denn es sind nicht ungefährliche Bakterien beteiligt, die sich im Bereich des Auges ausbreiten könnten.
Befallen werden jeweils die Talg- oder die Schweißdrüsen an den Lidern. Ein Hagelkorn ist die Folge chronisch entzündeter oder verstopfter Drüsen am Auge. Die Heilung eines Hagelkorns dauert mehrere Wochen. Erwachsene sind von dieser Erkrankung häufiger betroffen als Kinder.
Ein Hagelkorn ist relativ schmerzfrei, kann jedoch Druck und Reibung zwischen dem Augenlid und der Bindehaut ausüben und daher zu einer Bindehautentzündung führen. Sogar das Sehen ist zuweilen beeinträchtigt, das Auge tränkt und ist lichtempfindlicher als gewöhnlich.
Pickel am Auge – was sind die Ursachen?
Scheußliche „Störenfriede“ im oder, besser am Auge sehen aus wie Pickel, sind aber winzige Abszesse. Kinder leiden häufiger darunter, bei Erwachsenen müssen sich besonders Diabetiker in Acht nehmen.
Weil beim Gerstenkorn hochübertragbare Bakterien (Staphylokokken oder A-Streptokokken) beteiligt sind, muss im Haushalt des Patienten besonders peinlich auf Hygiene geachtet werden: Dazu gehören Händewaschen und -desinfizieren. Pro Familienmitglied sind mindestens ein Handtuch und ein Waschlappen im Gebrauch, die nach dreimaliger Benutzung in die „Kochwäsche“ wandern, also mit mindestens 60 Grad gewaschen werden.
Nicht nur Hygiene-Mängel, auch ein angeschlagenes Immunsystem oder bestehende, schwere Akne sind die Ursachen dafür, dass die genannten Bakterien ins Auge gelangen. Trockene Heizungsluft im Winter kann das Risiko erhöhen.
Das Hagelkorn resultiert aus einer „mechanisch“ verstopften Talgdrüse am Lidrand. Dabei sind die Meibom-Drüse und ihre Drüsengänge in den Augenlidern verstopft. Dies sind kleine Talgdrüsen. Im gesunden Zustand sorgen die Meibom-Drüsen dafür, dass das Augenlid mit Talg geschmeidig gehalten wird.
Hagelkörner entstehen langsam und verursachen weniger Schmerzen und Beschwerden als ein Gerstenkorn.
Häufiger ist ein Hagelkorn die Folge einer chronischen Entzündung am Lidrand. Gelegentlich entsteht das Hagelkorn in Verbindung mit Acne vulgaris oder einer Autoimmunerkrankung der Haut, Acne rosacea. Ein Gerstenkorn kann dazu führen, dass sich anschließend ein Hagelkorn bildet. Sehr selten ist ein Tumor am Augenlid der Auslöser.
Wann du zum Arzt gehen solltest
Auch wenn ein Gersten- oder ein Hagelkorn normalerweise von alleine zu verheilen pflegen – die beteiligten Bakterien sind hochaggressiv. du bekommst eine antibiotische Salbe verordnet, die du streng nach Vorschrift anwenden musst, damit die Bakterien sich nicht weiter verbreiten.
Der Arzt kann auch zwischen dem Gersten- oder Hagelkorn unterscheiden, feststellen, ob eventuell die Tränendrüse entzündet ist oder ob andere Erkrankungen im Hintergrund als Auslöser zu vermuten sind.
Was du selbst tun kannst
Im besten Fall verheilt ein Gerstenkorn von alleine – vorausgesetzt, du unternimmst keine Versuche, es etwa „auszudrücken“. Tu das keinesfalls, denn damit verteilst du die Bakterien im der Umgebung des Auges oder sie gelangen über die Blutbahn in andere Körperregionen. Die beteiligten Bakterien sind sehr ansteckend und können je nachdem, so sie sich ausbreiten, Schaden anrichten.
- Wenn du eine Rotlicht-Lampe hast, benutze sie – das beschleunigt die Heilung des Gerstenkorns.
- Rezeptfrei erhältlich sind desinfizierende Augentropfen, die die Heilung unterstützen.
- Wende die antibiotische Salbe exakt nach Anweisung an, damit die Bakterien auch wirklich „ausgeschaltet“ werden.
- Achte auf peinliche Hygiene und vermeide es, den Bereich der Augen mit den Händen zu berühren.
Auch ein Hagelkorn verheilt von alleine. Es sind keine Bakterien beteiligt. du kannst
- ebenfalls Rotlicht anwenden, es löst den Sekretstau in den Drüsen auf und fördert den Heilungsprozess.
- Antiseptische Augentropfen oder –Salbe verwenden.
Will das Hagelkorn nicht heilen, muss das Gewebe chirurgisch geöffnet und vom Sekretstau befreit werden.
Fazit: Was steckt hinter dem „Pickel am Auge“?
Ein Gersten- oder Hagelkorn sieht aus wie ein „Pickel am Auge“. Beide haben unterschiedliche Ursachen, doch zuweilen besteht ein Zusammenhang mit Akne. Treten die kleinen Abszesse einmalig oder nur selten auf, sind die harmlos. Für gewöhnlich verheilen sie von alleine wieder. Trotzdem solltest du sie einem Arzt zeigen, um Komplikationen auszuschließen. Achte besonders auf Hygiene und vermeide es, mit den Händen an die Augen zu kommen. Auch Kontaktlinsenträger müssen besonders vorsichtig sein.