Vitamin D Muttermilch

yippy
von yippy
2 min
21.10.2022 16:30:59

Vitamin D Muttermilch

Das in der Muttermilch enthaltene Cholecalciferol (Vitamin D) reicht nicht aus, um den täglichen Bedarf eines Säuglings zu decken. Angesichts der geringen Vitamin-D-Konzentration in der Muttermilch besteht Bedarf an der oralen Gabe von Supplementen. Andernfalls droht eine Rachitis, die zu bleibenden Verformungen der Knochen führt.

Der menschliche Körper produziert den Großteil des benötigten Cholecalciferols mit der Hilfe von Sonnenstrahlen über die Haut. Der über die Nahrung aufgenommene Vitamin-D-Anteil fällt deutlich geringer aus.. In Zeiten ohne direkten Sonnenkontakt der Haut stehen zweierlei Speicher zur Verfügung. Cholecalciferol zirkuliert in seiner Speicherform im Blut. Außerdem lagert der Körper überschüssiges Vitamin D im Fettgewebe.

Tagesbedarf eines Säuglings an Vitamin D

Eltern schützen ihre neugeborenen Kinder normalerweise vor direktem Kontakt mit der Sonne. Deshalb nehmen sie hauptsächlich das Vitamin D über die Muttermilch auf. Experten beziffern den Tagesbedarf eines Kindes im Alter von bis zu zwölf Monaten auf 400 I.E. Das Kürzel "I.E." steht für "internationale Einheiten", wobei eine Einheit zehn Mikrogramm entspricht. Bei zu früh geborenen Babys steigt der Vitamin-D-Bedarf. Sie besitzen eine zunächst reduzierte Fettresorption. Außerdem verfügen sie kaum über Cholecalciferol-Reserven. Aus diesem Grund beläuft sich der tägliche Bedarf in derartigen Fällen auf 1.000 I.E.

Geringe Vitamin-D-Konzentration in der Muttermilch

Der Gehalt von Vitamin D in der Muttermilch fällt in Relation zum Tagesbedarf gering aus. 100 Milliliter der von der Mutter abgegebenen Milch liefern durchschnittlich 0,073 Mikrogramm. Das reicht nicht aus, um den Bedarf des Säuglings zu decken. Der individuelle Vitamin-D-Spiegel in der Muttermilch hängt wesentlich von zwei Faktoren ab:

  • die Sonnenbestrahlung der Mutter,
  • die Ernährung.

Durch die Einnahme von Vitamin-D-haltigen Nahrungsergänzungsmitteln steigt der Spiegel von Vitamin D in der Muttermilch an.

Orale Gabe von Vitamin-D-Supplementen erforderlich

Angesichts der geringen Konzentration von Vitamin D in der Muttermilch raten Experten bei Säuglingen zur oralen Gabe von Supplementen, die Cholecalciferol enthalten. Die Empfehlung umfasst die tägliche Einnahme von 400 bis 500 I.E. Vitamin D. Sie beginnt bereits mit der ersten Lebenswoche des Säuglings. Bei Frühgeborenen erhöht sich der empfohlene Wert in den ersten Monaten auf 800 bis 1.000 I.E. Vitamin D.

Die Dauer der Ergänzung des Vitamin D aus der Muttermilch durch Supplemente richtet sich nach der Jahreszeit, in welche der Geburtstermin fällt. Gemäß dem Rat von Experten dauert die orale Gabe von Vitamin D bis zum zweiten vom Kind erlebten Sommer an. Die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten erfolgt in der Regel in Form von Tabletten. Alternativ bieten sich Tropfen an. Diese gelten hinsichtlich ihrer Dosierung als schwieriger. Bedenken bezüglich einer Überversorgung mit Vitamin D bei Säuglingen halten Ärzte für unbegründet. Geben Eltern ihren Kindern die empfohlene Menge, besteht keine Gefahr einer zu hohen Dosierung.

Mangelhafte Vitamin-D-Versorgung über die Muttermilch führt zu Rachitis

Ohne die Ergänzung durch Supplemente reicht die Versorgung mit Vitamin D durch die Muttermilch nicht aus. In diesem Fall droht ein Vitamin-D-Mangel, der bei Kindern zu Rachitis führt. Hierbei handelt es sich um eine Erkrankung der Knochen. Cholecalciferol übernimmt eine wichtige Rolle beim Einbau der beiden Mineralstoffe Phosphat und Kalzium in denselben. Säuglinge verfügen anfangs über eine weiche Knochensubstanz. Mittels der erwähnten Mineralisierung gewinnen die Knochen an Härte und folglich an Stabilität.

Sofern dem Säugling Vitamin D fehlt, findet der Mineralisierungs-Prozess nicht wie vorgesehen statt. Dadurch entstehen bleibende Verformungen der Knochen. Darüber hinaus beeinträchtigt eine mangelhafte Vitamin-D-Versorgung die Mineralisation der Zähne. Dank der ausgeprägten Prophylaxe mit Vitamin-D-Supplementen bei Säuglingen gibt es heutzutage die Rachitis lediglich in seltenen Fällen.

Zusammengefasst enthält die Muttermilch deutlich zu wenig Cholecalciferol in Relation zum Tagesbedarf eines Säuglings. Die Konzentration reicht nicht aus, um den Bedarf zu decken. Zusätzlich liefert die körpereigene Vitamin-D-Produktion der Babys aufgrund des fehlenden oder eingeschränkten Sonnenkontakts ausschließlich geringe Mengen. Deswegen erhalten Säuglinge im ersten Lebensjahr oral Supplemente mit Cholecalciferol verabreicht. Sie kompensieren den zu niedrigen Vitamin-D-Gehalt der Muttermilch und ermöglichen eine normale Entwicklung der Knochen.