Hanföl

yippy
von yippy
6 min
10.09.2023 15:43:14

Die Hanfpflanze und ihre Extrakte werden immer beliebter. Egal, ob in der Küche, als Haut­pflegeprodukt oder als nebenwirkungs­arme Alternative zu gängigen Medikamenten. Häufig werden CBD- und Hanföl in eine Kiste geworfen. Dabei handelt es sich um zwei völlig unter­schied­liche Produkte. Wir verraten, worin der Unterschied liegt, wie es am besten in den Alltag integriert wird und welche vor­teil­haften Effekte von Hanföl ausgehen.

Was ist Hanföl?

Hanföl, auch Hanfsamenöl genannt, wird aus der Hanfpflanze gewonnen. Dafür werden die Samen des Gewächses gepresst. Eigentlich handelt es sich bei Hanföl um ein Neben­pro­dukt, das bei der Herstellung von Faserhanf entsteht. Es wird eine beacht­liche Menge benötigt, um das wertvolle Öl zu pro­du­zieren. Etwa 10 Kilo Hanfsamen ergeben drei Liter des grünen Öles. Bei der Herstellung wird auf die Samen des Gewächses gesetzt, welche meist kalt gepresst werden. Hanföl bzw. Hanfsamenöl wirkt nicht berauschend. Dabei gilt: Je dunkler das Öl erscheint, desto intensiver und nussiger fällt der Geschmack aus. Menschen, die auf ihren öko­lo­gischen Fußabdruck achten, können beden­kenlos zu Hanföl greifen.

Die Fakten auf einen Blick

  • legal erhältlich
  • enthält verschiedene essen­tielle Fett­säuren (u.a. Omega 3 & 6)
  • wird als sehr hochwertiges Spei­se­öl und in der Kosmetik ver­wen­det
  • enthält keine Cannabinoide, wie THC oder CBD
  • keine bis geringe Nebenwirkungen

Was ist CBD Öl?

CBD Öl bzw. Cannabidiol Öl wird aus den Hanfblüten und Blättern der weiblichen, grünen Hanf­pflan­ze gewonnen und ruft keine psychoaktive Wirkung hervor.

Die Fakten auf einen Blick

  • legal erhältlich
  • CBD ist, neben THC, ein Wirkstoff in der Hanfpflanze
  • industrielle Fertigung durch das schonende und effiziente CO2-Ex­trak­tionsverfahren
  • wirkt der berauschenden Wirkung von THC entgegen
  • THC-Gehalt max. 0,2 %
  • Zusatz von Oliven- oder Hanf­samen-Öl verdünnt CBD Öl, für bessere Dosier­ung und ange­neh­meren Geschmack
  • geringe bis keine Nebenwirkungen

Was ist der Unterschied zwischen CBD Öl und Hanföl?

Hanföl wird häufig mit CBD Öl gleichgesetzt. Allerdings handelt es sich dabei um zwei völ­lig unterschiedliche Produkte. Der Unterschied liegt zunächst in der Her­stel­lungs­weise. Während CBD Öl aus den grünen Bestandteilen der Hanfpflanze her­ge­stellt wird, widmet sich die Produktion von Hanföl den Samen. Zudem unterscheiden sich die Inhaltsstoffe voneinander. CBD Öle ent­hal­ten in erster Linie das Cannabinoid CBD (Canna­bidiol). Auch dieser Wirkstoff besitzt übrigens keine berauschenden Effekte. CBD Öl wird gewonnen, indem der Hauptwirkstoff CBD mittels eines komplexen Verfahrens aus der Pflanze heraus­ge­löst wird. Neben CBD ent­halten ent­spre­chende Produkte auch Terpene oder Flavanoide. 

Hanföl entsteht dann, wenn Hanfsamen ge­presst werden. Das dabei gewonnene Speise­öl beinhaltet ein großes Spektrum an wertvollen Inhaltsstoffen. Hanföl besitzt keine medi­zi­nischen Eigenschaften und wird größ­ten­teils als Speiseöl oder Nah­rungs­er­gän­zungs­mit­tel eingesetzt. Es wird jedoch oftmals dem CBD Öl, welches zur Ent­spannung und Schmerz­ linderung beitragen soll, zur Verbes­serung der Dosierung beigemischt.

Hanföl und seine Inhaltsstoffe

Hanföl kombiniert wertvolle Inhaltsstoffe miteinander. Anwender können mit Hanf­samen­öl lebensnotwendige Omega-3 und Ome­ga-6-Fettsäuren aufnehmen.  Diese Fett­säuren sind besonders wichtig für die Herz­gesundheit und für den Energie- sowie Sauer­stoff­haushalt. Während Omega-6-Fett­säuren mit zahlreichen Pflanzenölen aufgenommen werden können, handelt es sich bei Omega-3 um eine soge­nannte marine Fettsäure. Die Bezeichnung kommt daher, dass sich Omega-3 überwiegend in fettreichen Kaltwasser­fischen wie Makrelen, Lachs, Hering und Thun­fisch befindet. Für Menschen, bei denen Fisch nicht auf den Teller kommt, ist Hanf­öl eine ausgezeichnete Alter­native. Schließ­lich sind darin sowohl Omega-3 als auch Omega-6-Fettsäuren enthalten. Neben den rund 75 % mehrfach ungesät­tigten Fettsäuren, die Experten für besonders gesund halten, überzeugt Hanföl noch mit weiteren Inhaltsstoffen.

Hanföl liefert wichtige Säuren wie Ölsäure, Palmitinsäure, Linolsäure, Stearin­säure und Gamma Linolensäure. Alle Fettsäuren haben eines gemeinsam: Sie sorgen für eine gute Hirnfunktion und für die Regeneration der Zellen. Auch mit Blick auf Vitamine, Mineral­stoffe und Spurenelemente kann Hanföl punkten. Es enthält die Vitamine E, B1, B2, verschie­dene Mineral­stoffe wie Phosphor, Kalium, Magnesium, Calcium, Natrium und Spuren­elemente wie Eisen, Mangan, Zink und geringe Mengen Kupfer. Die grünliche Farbe besitzt Hanfsamenöl übrigens durch den hohen Anteil an Chloro­phyll. Den goldenen Schimmer verleihen die Carotinoide dem Öl. Bei beiden Substanzen handelt es sich um Pflanzenfarbstoffe. Genauso wie Lein wird auch Hanf hierzulande angebaut und stellt damit eine echte Alternative zu Kokos- oder Avocadoöl dar.

Die Wirkungen von Hanföl

Durch die gelungene Kombination wertvoller Inhaltsstoffe kann Hanfsamenöl sowohl inner­­lich als auch äußerlich angewendet werden. Besonders beliebt ist es als Speiseöl in der Küche oder als Hautpflegemittel. Auch bei Ent­zün­dungen soll Hanföl seine Wirkung entfalten können. Wirkversprechen oder Heil­aus­sagen dürfen in Zusammenhang mit Hanf­samenöl nicht gemacht werden, zahl­reiche Erfah­rungs­berichte legen jedoch den Schluss nahe, dass sich die Verwendung von Hanföl lohnt.

Hanfsamenöl für die Haut

Die enthaltene Linolsäure macht Hanföl inte­res­sant für die Behand­lung von Hauterkrankungen und die Hautpflege. Die entzün­dungs­­­­hem­men­den Eigenschaften sorgen da­für, dass ent­spre­chende Produkte von Men­schen mit Neurodermitis und Schup­pen­flech­te immer häufiger angefragt werden. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Hanföl ein guter Feuch­tig­keits­spender ist. Ekzeme, Irritationen, Juck­reiz und Ausschläge sollen mit dem Öl, Erfah­rungs­berichten zufolge, gut behandelt werden können. Dabei wird häufig empfoh­len, dass Hanföl sowohl innerlich als auch äußer­lich anzuwenden, um die Symptome best­möglich zu lindern.

Hanföl bei chronischen Entzündungen

Hanföl kann mit verschiedenen Inhaltsstoffen punkten, wenn es um Entzündungen geht. Die enthaltene Stearinsäure wird im Körper zur entzündungshemmenden Fettsäure EPA umgewandelt. Voraussetzung dafür ist, dass das Hanföl innerlich angewendet wird. Auf dem Markt gibt es verschiedene Öle mit entzün­dungs­hem­men­den Eigenschaften. Allerdings besitzen diese nicht selten einen sehr gewöh­nungs­bedürftigen Geschmack. Im Gegen­satz zu Nachtkerzenöl wird Hanföl von Anwendern als sehr angenehm im Geschmack emp­fun­den. Daher eignet es sich nicht nur für die pure Aufnahme, sondern auch zur Verfei­ne­rung von Salaten und Salatdressings, Dips und <a href="/de/topic/gruene-smoothies">Smoothies</a>.

Hanföl für Vegetarier, Veganer und Co.

Menschen, die auf eine gesunde Ernährung achten möchten oder aus Überzeugung auf Fleisch verzichten, müssen darauf achten, dass sie ihren Körper mit allen notwendigen Nähr­stof­fen ver­sor­gen. Dabei spielen Omega-3 und Omega-6 Fettsäuren eine wichtige Rolle. Wenn fetter Seefisch nicht infrage kommt, kann Hanföl dabei helfen, den Bedarf zu decken. Ein beson­derer Vorteil ist, dass Hanfsamenöl die Fettsäuren in einem optimalen Verhältnis zur Verfügung stellt.

Hanfsamenöl – Wie ist die Anwendung

Bei der Einnahme von Hanföl sollte stets mit einer geringen Dosierung gestartet werden, da jeder Körper individuell auf die Versorgung reagiert. Ein Teelöffel Hanföl täglich reicht dafür völlig aus. Wird das Öl gut vertragen, kann nach etwa einer Woche auf zwei Tee­löffel täglich umgestellt werden.

Bei unerwünschten Nebenwirkungen sollte die Menge herabgesetzt oder die Einnahme eingestellt werden. Häufig wird dazu geraten, Hanföl mit einem Abstand von 30 Minuten im Anschluss an eine Mahlzeit einzunehmen. Was­ser ist für die Einnahme nicht erforder­lich.

Bei Hanföl bleibt die berauschende Wirkung aus

Zwar wird Hanföl aus Teilen der Hanf­pflanze extrahiert, es übt jedoch keine psychoaktive Wirkung aus. Egal, wie viel des hoch­wer­tigen Öles konsumiert wird, berauschende Effekte treten nicht ein. Das liegt daran, dass die berau­schende Sub­stanz THC entweder gar nicht oder nur in sehr geringen Mengen enthalten ist. Daher dürfen auch Kinder das Öl völlig bedenkenlos einnehmen.

Innerliche Anwendung

Die innerliche Anwendung gestaltet sich sehr flexibel. Hanföl kann bei­spiels­weise Salate und Getränke ver­fei­­nern. Auch zum Braten eignet es sich. Allerdings sollte es nicht über 160 °C erhitzt werden, da sonst die wertvollen Inhaltsstoffe zerstört werden. Netter Neben­effekt: Wenn Hanf­öl mit vitaminreichen Lebens­mit­teln kombiniert wird, hilft es dabei, die Nährstoffe besser auf­zu­nehmen.

Äußerliche Anwendung

Die äußerliche Anwendung gestal­tet sich sehr einfach. Je nach Belieben kann es auf die betrof­fenen Haut­stellen aufge­tragen werden. Feuch­tig­keits­arme Haut profitiert davon, wenn sie täglich einmal mit Hanf­öl eingerieben wird. Bei Haut­er­kran­kungen kann es sich lohnen, das Öl mehrmals täglich auf­zu­tragen oder Kom­pressen darin zu tränken.

Hanföl: Welche Neben­wir­kungen können auftreten?

Dadurch, dass Hanföl keine berauschenden Substanzen enthält, kann es von Kindern und Schwangeren eingenommen werden. Aber auch wenn es sich um ein rein natürliches Produkt handelt, können Nebenwirkungen auftreten. Dazu gehören allergische Reaktion in Form von Rötungen oder Pusteln, wenn das Hanföl äußer­lich angewendet wird. Sollten diese uner­wünsch­ten Wirkungen auftreten, sollte das Öl sofortig abgesetzt werden. In den meisten Fällen verschwinden die Haut­reizungen inner­halb von wenigen Stunden.

Bei der innerlichen Einnahme von Hanföl kön­nen Magenprobleme nicht ausgeschlossen werden. Allerdings gewöhnen sich mit der Zeit viele Menschen an die noch unge­wohn­ten In­haltsstoffe. Ein Magendrücken bedeutet daher nicht automatisch, dass eine Un­ver­träglichkeit vorliegt. In solchen Fällen kann es helfen, das Öl gemeinsam mit Lebensmitteln aufzu­neh­men oder die Menge vorerst klein zu halten.

Hanfsamenöl kaufen: Worauf sollte geachtet werden?

Hanfsamenöl ist in Apotheken, Reformhäusern und Bioläden erhältlich. Auch im Internet gibt es zahlreiche Anbieter, die die wertvollen Öle vertreiben. Beim Kauf sollten Interessenten grundsätzlich auf Folgendes achten:

Bio Qualität

Damit kann ausgeschlossen werden, dass Schädlingsbekämpfungsmittel eingesetzt wurden. Das ist auch gar nicht nötig, da die Pflanze von Natur aus einen Selbstschutz gegen Schäd­linge besitzt.

Qualität-Siegel

Auch die Aufnahme von weiteren chemischen Beigaben kann mit dem Kauf eines bio-zertifizierten Hanf­öles vermieden werden. Entsprech­ende Produkte besitzen ein Siegel, nachdem Interessierte Ausschau halten sollten.

Kalt gepresst

Damit Hanföl möglichst viele gesun­de Inhaltsstoffe vereint, sollte auf die kalt­ge­presste Variante gesetzt werden. Schließ­lich kann das Öl durch das Erhitzen im Herstel­­lungs­vorgang wert­volle Substanzen verlieren.

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